Gehalt Arzt - Was verdienen Ärzte?

Hauke Simonsen   | Ratgeber Ärzte | Letztes Update: 15. Februar 2021

Das Gehalt als Arzt ist für viele ein guter Grund, diesen Berufsweg einzuschlagen. Aufgrund der hohen Verantwortung sollte dieser Beruf aber hauptsächlich dann angestrebt werden, wenn einem diese Richtung auch wirklich liegt. Wenn Sie sich für den Beruf des Arztes entschieden haben, ist es wichtig, einen Blick auf die vielen verschiedenen Faktoren zu werfen, die das spätere Einkommen erheblich beeinflussen können.

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Beruf des Arztes kann in vielen verschiedenen Varianten ausgeübt werden, die sich nicht nur zwischen dem Angestelltenverhältnis und der Selbstständigkeit unterscheiden.
  • Die Fachrichtung ist sowohl für Klinik- als auch für niedergelassene Ärzte ein wichtiger Faktor für die Gehaltsbestimmung.
  • Zudem bestimmen die Berufserfahrung und natürlich die Position im Krankenhaus die Höhe des Einkommens.
  • Bei all dem vielen Geld, das als Arzt verdient werden kann, müssen Sie sich immer bewusst machen, wie hoch der Preis dafür in Form eines sehr langen und schweren Studiums, einer sehr hohen Verantwortung und einer enormen Arbeitszeit und -belastung ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Voraussetzungen für den Beruf des Arztes
  2. Wovon hängt die Höhe des Gehaltes bei einem Arzt ab
  3. Gehalt von Ärzten im Krankenhaus
  4. Wieviel verdient ein niedergelassener Arzt?
  5. Wie können Ärzte ihr Gehalt erhöhen?
  6. Welche Sonderzuschläge gibt es für Ärzte?
  7. Fazit
  8. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Voraussetzungen für den Beruf des Arztes

Die großen Verdienste der Ärzte locken viele in diesen Beruf und sie machen andererseits auch viele neidisch und neugierig, ob denn bitte die hohen Einkünfte überhaupt gerechtfertigt sind. Dabei darf nie aus den Augen verloren werden, welche Voraussetzungen erst einmal erfüllt werden müssen, um diesen Beruf des Arztes ausüben zu dürfen.

  • Da ein Studium für den Arztberuf zwingend erforderlich ist, müssen Sie zunächst die Hochschulreife vorweisen können, sodass unbedingt schulisch gesehen das Abitur erreicht werden muss.
  • Anschließend muss ein Studium der Medizin absolviert werden. Hier kann es aufgrund der großen Beliebtheit schon zu Schwierigkeiten kommen, weil noch viele Universitäten einen Numerus Clausus vergeben, sodass das Studium ohne Wartezeit nur mit einem bestimmten Notendurchschnitt im Abitur begonnen werden kann.
  • Das Studium selber dauert dann sehr lange mit einer Regelstudienzeit, die bei 12 Semestern und drei Monaten liegt und somit weit länger ist als andere Studiengänge oder Ausbildungen. Viele der Medizinstudenten benötigen auch eher sogar um die 13 Semester, sprich 6,5 Jahre.
  • Das Studium ist aber nicht nur lange, sondern stellt auch mit seinen vielseitigen Inhalten eine große Herausforderung dar. So geht es im 4 Semester umfassenden vorklinischen Teil speziell um den Aufbau des Körpers und den gesunden Menschen. Anschließend beginnt der klinische Teil wo Krankheiten und Therapien im Mittelpunkt stehen mit den Schwerpunkten allgemeine und innere Medizin, Kinderheilkunde, Dermatologie, Chirurgie und auch Pathologie.
  • Der Abschluss des Studiums besteht dann aus einem praktischen Jahr, wo Sie als zukünftiger Arzt praktische Erfahrungen sammeln müssen und zwar jeweils 16 Wochen in den Bereichen Allgemeine Medizin, Innere Medizin und in der Chirurgie.

Dieser lange und schwere Ausbildungsweg zum Beruf des Arztes zeigt deutlich, wie viel Zeit und Leistung dahinter steckt und auch, wie viel Verantwortung Sie als Arzt hinter her zu tragen haben. All diese Gründe rechtfertigen auch, dass das Einkommen als Arzt höher ist als in vielen anderen Berufen.

Wovon hängt die Höhe des Gehaltes bei einem Arzt ab

Wenn Sie genau wissen möchten, was Sie als Arzt verdienen können, ist es wichtig, sehr viele verschiedene Faktoren zu betrachten. Denn die Höhe des Einkommen eines Arztes ist von sehr unterschiedlichen Merkmalen abhängig.

  • Art der Einrichtung


    Ein wichtiger Faktor ist die Frage danach, wo Sie als Arzt arbeiten. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Sie genau im Auge behalten und immer natürlich auch an Ihre Wünsche anpassen sollten. So können Ärzte in Kliniken oder Krankenhäusern arbeiten, aber ebenso in einer Praxis oder auch in der Forschung.
  • Verhandlung des Gehaltes


    Unterschiede gibt es zudem auch in der Art der vereinbarten Gehälter. So wird nicht jeder Arzt nach Tariflohn bezahlt. Zudem wird unterschieden zwischen Festgehältern oder Einkommen, die sich an der entsprechenden Auslastung orientieren. Natürlich spielt auch die eingenommene Position als Arzt eine wichtige Rolle.
  • Status


    Weitere Unterschiede im Gehalt gibt es natürlich auch beim Blick auf die Frage, ob Sie als angestellter oder selbstständiger Arzt arbeiten.
  • Berufserfahrung


    Ein wichtiger Aspekt für angestellte Ärzte ist die Erfahrung in diesem Beruf. So ist vor allem bei Assistenzärzten im Krankenhaus ein enormer Gehaltsanstieg zu erkennen. Während zum Beispiel beim Start mit 25 Jahren ein Gehalt von ungefähr 3.800 Euro zu erwarten ist, beträgt dieses mit 35 Jahren schon 5.800 Euro und mit 40 Jahren dann sogar um die 6.259 Euro.
  • Region der Einrichtung


    Viele Berufe weisen abhängig von der Region große Gehaltsunterschiede auf. Das ist bei Ärzten grundsätzlich nicht zu erkennen. Demnach spielt es keine große Rolle, in welchem Bundesland Sie tätig werden möchten.
  • Größe des Arbeitgebers


    Es ist ebenso nicht entscheidend, wie groß die Einrichtung ist, an der Sie arbeite werden. Die Größe ist nicht ausschlaggebend für die Höhe des Gehaltes. Mittlere Einrichtungen bieten häufig sogar bessere Verdienstchancen als die großen Kliniken.
  • Auslastung und Fachgebiet der eigenen Praxis


    Wenn Sie sich mit einer eigenen Praxis niederlassen möchten, ist Ihr Spezialgebiet ebenso entscheidend für das Einkommen wie die Auslastung Ihrer Praxis. Zu den Spezialgebieten folgen später detailliertere Informationen.

Gehalt von Ärzten im Krankenhaus

Wie hoch das Einkommen als angestellter Arzt in einem Krankenhaus ist, entscheiden die verschiedenen Positionen der Klinikärzte, die vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt reichen und sich somit auch durch unterschiedliche Aufgabenbereiche und eine immer höhere Verantwortung auszeichnen.

  • Assistenzarzt


    Assistenzärzte können mit jährlichen Einstiegsgehältern zwischen 48.000 Euro und 55.000 Euro rechnen. Es handelt sich um eine tarifliche Vergütung, die auch abhängig ist von der Auslastung, die besonders durch die Anzahl der Einsätze und die Zahl der Überstunden zum Ausdruck kommt. Im Rahmen der Weiterbildung kann so das Einkommen auf Werte zwischen 62.000 Euro und 70.000 Euro steigen.
  • Facharzt


    Fachärzte erhalten Gehälter, die so gesehen nahtlos an der oberen Stufe der Assistenzärzte anschließen und bis zu Beträgen zwischen 65.000 und 85.000 Euro steigen können. Zusätzliche Vergütungen und Dienste können auch hier zu einer Steigerung des tariflichen Einkommens führen. Nicht selten übernehmen Fachärzte wegen des Ärztemangels die Rolle eines Oberarztes und werden auch entsprechend besser vergütet.
  • Oberarzt


    Das Tarifgehalt der Oberärzte beginnt meistens etwas unter der obersten Gehaltsstufe der Fachärzte. Hierdurch soll die Attraktivität einer Facharztstelle hoch bleiben, damit es weiter auch reine Fachkarrieren gibt. Durchschnittlich bewegt sich das Gehalt der Oberärzte in einem Rahmen zwischen 100.000 Euro und 130.000 Euro. Dabei spielen verschiedene Merkmale wie spezielle Zulagen oder Einkünfte aus Tätigkeiten als Gutachter eine wichtige Rolle und je nach operativer Tätigkeit und Privatpatientenanteil kann das Einkommen durchaus auch auf 180.000 Euro und darüber hinaus ansteigen. Eine sehr hohe Verantwortung und extrem viele Arbeitsstunden pro Woche dürfen dabei aber nicht vergessen werden.
  • Chefarzt


    Der Chefarzt hat ein Einkommen, das grundsätzlich bei mindestens 100.000 Euro startet, aber von sehr vielen Faktoren abhängt und auch bis zum Zehnfachen dieses Betrages reichen kann. Wichtige Merkmale für die Bestimmung des Gehaltes sind zum einen die fachliche Qualifikation, das jeweilige Fachgebiet sowie Reputationen und eventuell eine Habilitation.

Wieviel verdient ein niedergelassener Arzt?

Sehr hohe Einkommen sind für einen niedergelassenen Arzt möglich, aber auch hierbei kann kein exaktes Einkommen vorhergesagt werden, weil auch hier viele Faktoren einzubeziehen sind. Dazu gehören natürlich das Fachgebiet sowie Merkmale wie das Einzugsgebiet, die Arbeitszeit und auch die entsprechende Auslastung der Praxis. Einen Einfluss hat zudem oft die Frage, ob der Arzt mit konservativen oder operativen Behandlungsmethoden aufwartet. Wie entscheidend der Fachbereich ist, zeigt die folgende Tabelle.

Gehalt niedergelassener Arzt

FachbereichDurchschnittsbruttogehalt pro Jahr
Radiologe373.000 Euro
Augenarzt256.000 Euro
Hautarzt225.000 Euro
Orthopäde214.000 Euro
Urologe210.000 Euro
Chirurg209.000 Euro
Internist206.000 Euro
Frauenarzt173.000 Euro
Allgemeinmedizin167.000 Euro
Kinderarzt166.000 Euro
Psychiater161.000 Euro

Zu beachten ist bei dieser Tabelle, dass es sich um die Bruttogehälter handelt, die Sie als niedergelassener Arzt für sich verzeichnen können, nachdem sämtliche Ausgaben abgezogen wurden. So würden die Gesamteinnahmen eines Radiologen beispielsweise durchschnittlich bei mehr als 2 Millionen Euro liegen, von denen abzüglich der Kosten dann das Gehalt von 373.000 Euro übrig bleibt.

Wie können Ärzte ihr Gehalt erhöhen?

Abgesehen von den Positionen, Fachbereichen und Auslastungen sowie Weiterbildungen zur Verbesserung der eigenen Kompetenzen und Möglichkeiten kann das Gehalt auch durch Faktoren außerhalb der Einkommensbestimmungen erhöht werden.

  • So können zum Beispiel durch eine Änderung der Steuerklasse – falls möglich – die steuerlichen Abgaben reduziert und das Nettoeinkommen erhöht werden.
  • Die ausführliche und bedachte Steuererklärung kann zusätzlich zu mehr Geld führen, wenn die Steuerbelastung entsprechend reduziert wird.
  • Vergleiche der verschiedenen Anbieter für die privaten Krankenversicherungen können zudem auch zu dortigen Einsparungen bei den Beiträgen sorgen, um mehr Geld für sich übrig zu haben.

Welche Sonderzuschläge gibt es für Ärzte?

Neben den Einkommen gibt es viele verschiedene Varianten, durch Zuschläge und Zulagen weitere Einkommen zu generieren.

  • Die regulären Zusatzeinnahmen liegen ohne Frage in der Vergütung für zusätzliche Dienste und vor allem für Überstunden und Nachtdienste.
  • Zudem erhalten vor allem Chefärzte in Kliniken häufig einen Privatpatientenanteil.
  • Weitere Zusatzeinnahmen können aus einer Tätigkeit als Gutachter entstehen.

Fazit

Ärzte gehören ohne Frage zu den bestbezahlten Berufen. Aufgrund sehr großer Unterschiede und vieler Faktoren, die das Gehalt beeinflussen können, ist es wichtig, sich mit den wichtigsten Informationen auf einen Wissensstand zu bringen, der bei der Entscheidung hilft, welcher Weg als Arzt der attraktivste ist.

  • Die Fachrichtung spielt eine sehr große Rolle auf dem Weg zum Traumgehalt, wobei die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben wichtiger sein sollten als das Geld.
  • Wichtig ist auch die Frage, ob einem die Angestelltenrolle besser liegt oder die Selbstständigkeit als niedergelassener Arzt.
  • Nie außer acht gelassen werden darf beim Blick auf mögliche Gehälter die hohe Verantwortung und auch die oft sehr hohe zeitliche Belastung, die höhere Positionen mit sich bringen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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